100. Geburtstag bei der Stadtkapelle!

Kürzlich feierte der älteste noch lebende Kapellmeister der Stadtkapelle Leibnitz, Viktor Ingomar BÜRGER, seinen 100. Geburtstag. Der gebürtige Hatzendorfer studierte an der Grazer Musikhochschule und wurde Orchesterdirigent. Im Jahre 1953 kam er nach Leibnitz und wurde Kapellmeister der Stadtkapelle Leibnitz. Damals war er schon wiederholt als Rundfunkdirigent sowie auch als Komponist in Erscheinung getreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg rief er das Grazer Rundfunkorchester ins Leben, er gastierte bei der RAVAG und im Schweizer Rundfunk. Unter seiner Führung erlangte die Stadtkapelle wieder einen hervorragenden Ruf, und er überzeugte mit musikalischem Wissen und exzellentem Dirigat. Viktor Ingomar BÜRGER komponierte anlässlich der Leibnitzer Festtage im Jahre 1953 die Leibnitzer Festfanfare und war Prof. FLÖRY bei der Weiterführung des Chores der Stadtpfarrkirche Leibnitz behilflich. In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen der Festtage die „Missa brevis“ von MOZART in der Wallfahrtskirche Frauenberg und in der Stadtpfarrkirche Leibnitz aufgeführt. Gemeinsam mit Maria LEITNER und Bläsern der Stadtkapelle führte er die „Theresienmesse“ von HAYDN in der Klosterkirche auf.

Viel zu kurz war sein Wirken in Leibnitz. Viktor Ingomar BÜRGER kam in der Folge über Eisenerz nach Wien, wo er 1959 das niederösterreichische Tonkünstlerorchester dirigierte. Auf Einladung von Präsident Camilo Ponce Enríquez kam er im August 1959 nach Ecuador, um das National Symphony Orchestra zu dirigieren. Schließlich folgte er dem Ruf an die Universität in Quito, wo er in weiterer Folge als Hochschullehrer, als Konservatoriumsdirektor und Leiter des Nationalen Symphonieorchesters tätig war. Er gründete die Militärmusikkapelle der dortigen Luftwaffe, mehrere Musikschulen und war als Direktor der Musikschule des Hauses der ecuadorianischen Kultur tätig. Viktor Ingomar BÜRGER hat zwei Opern, mehrere symphonische Gedichte, Instrumentalmusik und Musik für Filme sowie drei Märsche für jeden Zweig der Militärstreitkräfte und eine beträchtliche Anzahl von Orchesterarrangements komponiert.

Seit vielen Jahren widmet er sich auch dem Umweltschutz und ist noch im hohen Alter sehr aktiv tätig. Mit seiner Stadtkapelle ist er seit Jahren in Verbindung und interessiert sich sehr für seine Heimat und natürlich für Leibnitz. Sein rundes Jubiläum feierte er im Kreise seiner Familie in Quito, und er übermittelt allen MusikerInnen und auch allen LeibnitzerInnen seine Grüße und Glückwünsche.

Die Stadtkapelle Leibnitz wünscht ihm auf diesem Wege alles Gute, Glück und Gesundheit.